Lexware MTB Team: Sieben Mal Edelmetall bei Nachwuchs-DM in Hausach (05.-06.07.2014) - Egger triumphiert – Doppelsieg für die Junioren
06.07.2014
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Badischer Radsportverband
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Mountainbike
Der Titel des Deutschen U23-Meisters bleibt im Besitz des Lexware Mountainbike Team. Und das hatte kaum jemand erwartet, nachdem Titelverteidiger Christian Pfäffle so viele gesundheitliche Probleme in der Vorbereitung hatte.
Niemand hatte vom 19-jährigen Georg Egger erwartet, dass er für seinen Teamgenossen quasi einspringen würde. Doch der Obergessertshausener kannte bei seiner ersten U23-DM keinen Respekt und griff nach der kürzeren Startrunde in der ersten kompletten Schleife an.
Mit-Favorit Ben Zwiehoff konterte zwar, doch dann riss dem Essener sofort die Kette und Georg Egger nutzte die Situation und zog durch.
„Da habe ich vielleicht leicht überzogen“, bekannte Egger. Dann leistete er sich einen kleinen Sturz, der ihn etwas aus dem Konzept brachte. Der Bad Uracher Martin Frey schloss auf und beide fuhren zwei Runden lang gemeinsam an der Spitze.
„Da konnte ich mich etwas erholen und als ich dann in der vorletzten Runde attackiert habe, bin ich gleich weg gekommen“, erzählte Egger von seinem Coup, den er mit 39 Sekunden Vorsprung auf Frey ins Ziel brachte.
„Ich hatte super Beine heute. Ehrlich gesagt, habe ich schon an den Titel gedacht, aber man weiß ja nie, wie die Konkurrenz drauf ist“, meinte ein strahlender Georg Egger nach seinem Triumph.
„Respekt, wie der das als 19-Jähriger durchgezogen hat“, freute sich Team-Manager Daniel Berhe, „aber auch Christian hat das beste aus seiner Situation gemacht.“
Der angesprochene heißt mit Nachname Pfäffle und gewann hinter Martin Frey das Duell um Bronze gegen den Untermünkheimer Louis Wolf. „Unter den bekannten Umständen kann ich damit sehr zufrieden sein. Vor allem ging es mir heute gut und das macht mich zuversichtlich für die nächsten Wochen“, so Pfäffle, der mit 52 Sekunden Rückstand das Ziel erreichte.
Junioren: Titel mit schweren Beinen
Bei den Junioren begann Luca Schwarzbauer auf der letzten Abfahrt in Richtung Ziel sein Rennen bereits zu analysieren. Obwohl er sich bereits in der ersten Runde abgesetzt hatte, haderte er während des Rennens mit schweren Beinen. Vermutlich, so räsonierte er, hätte er „zu viel gemacht“ am Tag zuvor.
In seiner Analyse, die er dann auch bereits parat hatte, als er sich den Reporter-Fragen stellte, rückte Schwarzbauer dann das kritische Moment etwas zur Seite.
„Richtig gut waren die Beine heute nicht, aber was soll ich mich beklagen. Ich habe, was ich wollte, das Meisterjersey“, meinte Luca Schwarzbauer im Ziel zu seinem Solo, das er nach 57:41 Minuten mit 1:02 Minuten Vorsprung auf den Reutlinger David Horvath beendete.
Der hätte ihm an diesem Tag gefährlich werden können, doch in der ersten Runde verhedderte sich der Lexware-Teamkollege und Dauer-Rivale in einem Absperrband und hatte fortan Probleme mit der Schaltung.
„David ist für mich der Mann des Tages. Der war ziemlich schnell heute“, zollte Schwarzbauer seinem Teamkollegen großzügig Anerkennung. Nach 57:41 Minuten hatte der Schwarzbauer 1:02 Minuten Vorsprung auf Horvath. Dritter wurde der Hausacher Mark Kindler (+1:47).
Horvath ärgerte sich über sein Missgeschick. „Ich mag es nicht zu verlieren. Auch wenn Luca die ganze Saison stärker war, habe ich mir für die DM sehr viel vorgenommen. Ich weiß natürlich nicht, wie es ohne den Fehler gelaufen wäre, wenn ich dran geblieben wäre“, so der Reutlinger zu seiner Silbermedaille.
Lars Koch erwischte keinen guten Tag. Der Furtwangener klagte darüber, dass er „nicht ans Limit gehen“ konnte und war mit seinem zwölften Rang (+5:36) nicht zufrieden.
Lexware-Nachwuchs: Dreimal Silber
Anna Saier (U17) war mit ihrer persönlichen Verfassung am Sonntag überhaupt nicht zufrieden. „Die Beine haben die ganze Zeit weh getan“, meinte die Offenburgerin. Dass sie mit schmerzenden Beinen immer noch zur Silbermedaillen-Gewinnerin mutierte, zeugt von großer Qualität.
So fiel zwar das Dauer-Duell mit der Augsburgerin Leonie Daubermann aus, doch mit dem Ergebnis konnte Saier trotzdem zufrieden sein. „Silber ist doch auch ganz gut“, fand Saier, die 2:19 Minuten Rückstand gegenüber Daubermann aufwies. Dritte wurde Franziska Blass aus Wüstenselbitz (+5:54).
Torben Drach erlebte in der männlichen Jugendklasse ein sehr enges Rennen. Der Kirchzartener kämpfte bis zur letzten Runde in einer vierköpfigen Spitzengruppe um die Meisterschaft. Letzlich hatte der Untermünkheimer Tim Feinauer die Nase vorne und gewann 2,5 Sekunden vor Torben Drach. „Hier hätte jeder von uns vier gewinnen können. Tim war heute einfach ein wenig stärker, aber mit Silber kann ich sehr zufrieden sein“, meinte Drach.
Etwas überraschend kam die Silbermedaille von Ian Millenium. Den Schüler im Lexware-Vereinstrikot des SV Kirchzarten hatten nur wenige auf der Rechnung. Er selbst sich aber schon. „Ich habe mir eine Medaille vorgenommen und das hat mir auch geholfen, dass ich das gemacht habe“, meinte er schon ganz routiniert. Millenium setzte sich in einer vierköpfigen Verfolgergruppe durch und überquerte die Ziellinie mit 46 Sekunden Rückstand auf den Augsburger Tim Wollenberg.
„Insgesamt ist das ein hervorragendes Abschneiden. Auf dieser Basis können wir unsere Arbeit fortsetzen“, bilanzierte Daniel Berhe.